Neubeginn
Gorch Fock bleibt als Segelschulschiff für die deutsche Marine im Amt
Nach einem tödlichen Unfall einer jungen Offiziersanwärterin Anfang November 2010 in Brasilien waren die Wogen in Deutschland hoch gegangen. Zum ersten Mal in der Geschichte wurde die Ausbildung auf der Gorch Fock, dem berühmtesten Segeschulschiff der deutschen Marine, abgebrochen, der verantwortliche Kommandant Norbert Schatz abgesetzt, auch der damalige Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg geriet ins Schussfeld. Die Vorwürfe drehten sich um Demütigung, Schikanen und sexuelle Belästigung, ausgiebige Untersuchungen folgten, ein komplettes Aus für die Gorch Fock stand im Raum.
Nun steht fest, dass der Dreimaster weiter im Dienst der Marine segeln wird. Marine-Inspekteur Axel Schimpf stellte dem Verteidigungsausschuss den Abschlussbericht des Verteidigungsministeriums vor, in dem der Fortbestand des Schiffes befürwortet wird. Das Ministerium kritisiert allerdings Ausbildungsmängel und Fehlverhalten der Schiffsführung.
Nun gehe es darum, die dunklen Flecken auf dem Bild der Gorch Fock möglichst schnell zu beseitigen, sagte die FDP-Politikerin Elke Hoff. Der Linke-Politiker Paul Schäfer nannte die Ausbildung auf dem Schiff dagegen anachronistisch. Es sei nicht zwingend erforderlich, den Offiziersanwärtern die harte und risikoreiche Segelausbildung zuzumuten.