Suche nach versunkenem Dorf
Solarboot auf wissenschaftlicher Mission in Griechenland
35.000 Jahre lang wurde die berühmte Franchthi-Höhle bewohnt. Wissenschaftler vermuten, dass die Bewohner in der Nähe ein Dorf errichteten, das nun unter Wasser liegt. Ein Solarschiff will es finden.
Das größte rein solarbetriebene Schiff der Welt soll im Südosten der griechischen Halbinsel Peloponnes nach einer der ältesten bewohnten Stätten Europas suchen. Der 31 Meter lange, in Deutschland gebaute Katamaran "PlanetSolar" durchquerte am Montag den Kanal von Korinth, der das Ionische Meer mit der Ägäis verbindet.
Am 11. August soll die Mission zur Erforschung der "Unterwasserlandschaften" nahe der bekannten Höhle von Franchthi im Argolischen Golf beginnen. Diese wurde 35.000 Jahre lang, von der Alt- bis zur Jungsteinzeit genutzt.
Um das Jahr 3000 vor Christus wurde die Höhle aufgegeben, und Wissenschaftler vermuten, dass die Bewohner in der Nähe ein Dorf errichteten, das jetzt unter Wasser liegt. "Wenn es uns gelingt, dieses Dorf zu finden, wäre es eines der ältesten in Griechenland und Europa", sagte der an dem Unternehmen beteiligte Forscher Julien Beck von der Universität Genf.
An der rund einen Monat dauernden Mission sind griechische und Schweizer Wissenschaftler beteiligt. Unterstützt wird das Projekt von der Genfer Universität, der Schweizerischen Archäologischen Schule in Griechenland und der Leitung der Unterwasserarchäologie beim griechischen Kulturministerium.