470er-WM 2013
Drei österreichische Teams gehen in Frankreich auf Medaillenjagd
Ist das junge Duo Bargehr/Mähr auch bei der WM für eine Überraschung gut?
Heute, am 5. August, startet vor La Rochelle die Weltmeisterschaft in der 470er-Klasse, Österreich ist mit drei Teams vertreten.
Die Hitzewelle hat auch die französische Atlantikküste fest im Griff, bei Temperaturen weit jenseits der 30 Grad kämpfen Lara Vadlau/Jolanta Ogar, Matthias Schmid/Florian Reichstädter sowie David Bargehr/Lukas Mähr um WM-Medaillen.
Die größten Chancen hätten wohl Lara Vadlau/Jolanta Ogar gehabt, sie kommen immerhin als Vize-Europameisterinnen zu den Titelkämpfen. Hätten? Allerdings: Vadlau erlitt beim Training in Rio de Janeiro einen Meniskusriss, wurde am 23. Juli operiert und steigt ohne Vorbereitung in die WM ein. Die Medaillenchancen sind ob der Verletzung stark gesunken.
David Bargehr/Lukas Mähr sind die Überraschung des Jahres. Die jungen Vorarlberger segelten bei der EM sensationell auf Rang sechs. Das Motto bei der WM lautet trotzdem „Am Boden bleiben und den nächsten Schritt machen“. Eine Platzierung in den Top 20 ist das erklärte Ziel des Duos.
Matthias Schmid/Florian Reichstädter wollen mehr, das Medal Race der besten acht Boote wird angepeilt. Dazu ist ein besserer Start als bei der EM nötig, um nicht von Beginn weg unter Druck zu stehen. Ziel der Olympia-Neunten ist es, so schnell wie möglich das richtige Setup zu finden und von der ersten Wettfahrt an vorne dabei zu sein.
Gesegelt werden am Montag und Dienstag fünf Qualifikations-Wettfahrten (1 Streicher). Von Mittwoch bis Freitag stehen sieben Final-Rennen auf dem Programm (1 Streicher), die Top 8 rittern dann am Samstag im Medal Race um die Medaillen. Titelverteidigerinnen bei den Damen sind Hannah Mills/Saskia Clark (GBR). Bei den Herren haben sich die nahezu unschlagbaren Australier Mathew Belcher/Malcolm Page, die Olympiasieger 2012 und Weltmeister 2010, 2011 und 2012, getrennt. Belcher sitzt seit heuer mit Will Ryan im Boot.
Stimmen:
Lara Vadlau:
„Natürlich war eine Medaille das Ziel. Aber ich humple durch die Gegend und bin seit zehn Tagen nicht gesegelt. An Land ist die Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt, ich muss erst austesten, wie das im Boot funktioniert. Aber an eine Medaille denke ich vorerst nicht. Jetzt geht es darum, zu schauen, wie ich mit dem Knie klarkomme.“
Florian Reichstädter:
„Vom Wetter her sind die Bedingungen völlig unterschiedlich zum Mai, als wir das letzte Mal hier waren. Damals hat es dauernd geregnet und es war kalt. Aber die starke Strömung ist hier auch ein Kriterium und die ändert sich nicht. Wir haben uns hauptsächlich auf sie konzentriert, um herauszufinden, wann sie dreht und in welche Richtung. Wir hoffen, dass uns das bei der WM zugute kommt.“
Lukas Mähr:
„Es ist super, wenn man vor drei Monaten schon hier war, alles ist vertrauter, das Gefühl ist ein angenehmes. Die EM war ein Wahnsinn, aber wir werden jetzt nicht abheben. Die WM ist die qualitativ hochwertigste Regatta des Jahres. Wenn wir die Top 20 erreichen, sind wir zufrieden.“