Drei Quotenplätze für Olympia

Das österreichische Team erfüllt bei den ISAF Worlds in Australien die Erwartungen

Mit drei Olympia-Quotenplätzen (470er Herren, Laser, 49er), einer Talentprobe der neu formierten Damenmannschaft und zwei Booten im Medal Race nehmen Österreichs Segler schöne Geschenke aus Australien mit. Die mögliche Medaille blieb zwar aus, die Tatsache mit der Weltspitze auf Augenhöhe zu operieren, bestätigt aber den eingeschlagenen Kurs.

Andreas Geritzer segelte bei den ISAF Worlds vor Fremantle mit viel Pech an einer Medaille vorbei. Im abschließenden Medal Race kollidierte der 34-Jährige mit dem Deutschen Groteluschen und reiht sich nach dem Leisten der Ersatzstrafe (360 Grad Drehung) am Ende des Feldes ein. Mehr als Rang neun war für den Neusiedler nicht drinnen, damit beendete Geritzer die Titelkämpfe unmittelbar hinter Olympiasieger Paul Goodison (GBR) auf Rang sechs. Der Australier Tom Slingsby wurde zum dritten Mal Weltmeister.

Nico Delle Karth und Niko Resch beendeten die Titelkämpfe vor der australischen Westküste auf Rang sieben. Im abschließenden Medal Race kamen die Weltranglistenzweiten gut von der Linie weg und ausgezeichnet auf Touren, ein taktischer Fehler auf der zweiten Kreuz spülte das Duo aber von Rang zwei auf Platz sieben zurück. Den Lokalmatadoren Nathan Outteridge und Ian Jensen reichte ein dritter Rang für ihren dritten WM-Titel seit 2008, Silber ging an die Neuseeländer Burling und Blair, Bronze an Emil und Simon Toft Nielson (DEN). Im bereinigten Nationenranking beendet Österreich die 49er Konkurrenz auf Platz fünf.

Stimmen:

Andreas Geritzer
„Der Start war super, ich war ausgezeichnet positioniert und hatte bis zu dem Crash meine Möglichkeiten. Die Kollision war absolut mein Fehler, ich hatte bei dem Ausweichmanöver einen Knoten in der Großschot und konnte nicht fieren. So etwas kann passieren, der Zeitpunkt hätte aber nicht blöder sein können. Unterm Strich war es eine sehr gute Woche, die Entwicklung stimmt mich zuversichtlich. Jetzt gilt es alle Kräfte frei zu machen und die Ärmeln noch weiter aufzukrempeln. Die kommenden vier Monate werden kein Honigschlecken, ich bin voll motiviert und absolut davon überzeugt die letzten Prozent herauskitzeln zu können.“

Nico Delle Karth:
„Wir sind nach meinem Seitenbandeinriss mit vielen offenen Fragen und einer bescheidenen Erwartungshaltung nach Australien gereist. Nach dem wir die Nationenqualifikation geschafft haben, ist der Druck weggefallen und der Knoten geplatzt. Wir haben an Sicherheit gewonnen und in der Finalserie mit drei Wettfahrtssiegen ein starkes Ausrufezeichen gesetzt. Es wäre in Anbetracht der Umstände vermessen einer Medaille nachzutrauern, wir sind mit dem WM-Ausgang sehr zufrieden, mein Knie hat problemlos mitgespielt, das stimmt mich sehr positiv. Jetzt freuen wir uns auf weiße Weihnachten, anschließend fliegen wir nach Miami, wo die finale Vorbereitungsphase für die Olympischen Spiele eingeläutet wird.“

Georg Fundak (OeSV Sportdirektor):
„Die Nationenqualifikation stand im Vordergrund, diesbezüglich bin ich mit dem Erreichten sehr zufrieden. Die 470er Herren haben ihre Hausaufgaben gemacht, sind aber etwas unter ihren Möglichkeiten geblieben. Delle Karth und Resch fehlen die Wasserstunden, sie haben aber auf alle Fälle überzeugt. Andreas Geritzer hatte einen starken Auftritt, ein technischer Fehler hat die Medaille gekostet, das ist bitter, kann aber passieren. Er hat sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesteigert, aber wir haben noch nicht ganz unsere Möglichkeiten ausgeschöpft. Das gilt für das gesamte Team. Wir wissen um unsere Schwächen Bescheid, haben noch nichts gewonnen und sind absolut hungrig. Wir werden jetzt im Trainingsmanagement für die einzelnen Boote reagieren und ein paar Änderungen vornehmen. Wenn wir in der Vorbereitung in allen Bereichen über unsere Grenzen gehen, fahren wir mit einer sehr starken Mannschaft nach Weymouth und genau das ist unser Ziel.“

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