WSG - ISAF Athlete Participation
ISAF unterstützt Segler aus finanzschwachen Ländern
Heute ist Ruhetag für die Seglerinnen und Segler der World Sailing Games, der Wind am Neusiedler See tut es ihnen gleich und schläft sich aus.
Die Goldflotte segelt von Dienstag bis Freitag jeweils ab 11 Uhr die Finalserie, wobei die Punkte aus der Qualifikation nicht mitgenommen werden, alle Scores werden auf Null gestellt. Nach Ende der Finalläufe treten die besten Zehn am Samstag zum so genannten Medal Race an, das eine besonders hohe Wertigkeit hat: Das Ergebnis dieser Wettfahrt zählt doppelt und kann nicht gestrichen werden. Spannung bis zum Schluss also, danach stehen die Medaillengewinner fest.
Die Silberflotte segelt jeweils am Nachmittag um die Plätze in der zweiten Hälfte.
Russel Streeter ist einer jener Segler, die es nicht in die Goldflotte geschafft haben - dennoch soll er heute hier vorgestellt werden, und das hat einen guten Grund. Russel Streeter kommt aus Barbados und verfügt eigentlich nicht über die nötigen finanziellen Mittel, um an internationalen Segelveranstaltungen teilzunehmen. Seine Regierung kann kaum Geld aufbringen um ihn zu unterstützen und auch zahlungskräftige Sponsoren sind auf Barbados nicht vorhanden.
Für Segler wie Rusell Streeter hat die ISAF das Athlete Participation Programme entwickelt. Seit 2002 fördert die ISAF mit dieser Initiative Segler aus Entwicklungsländern. Sie übernimmt die Reisekosten und Startgelder und stellt ihnen auch einen Coach während des Segelevents zur Verfügung. Bei den World Sailing Games am Neusiedler See profitieren fünf Sportler von diesem Programm: Raul Aguayo aus der Dominikanischen Republik, Gabriel Moran aus Ecuador, Paloma Schmidt aus Peru, Sadri Ayachi aus Tunesien und Russel Streeter.
Luissa Smith, ISAF Director of Communication betont, wie wichtig es ist, dass die Programmteilnehmer bei internationalen Wettkämpfen von den besten in ihrer Klasse lernen können. Die Erfahrungen, die die Segler bei den WSG machen, nehmen sie mit nach Hause und geben sie dort an andere Segler weiter. So profitieren nicht nur die Sportler selbst, sondern auch der Segelsport in ihrem Heimatland. „Für die anderen Segler ist es nicht wichtig, wer die finanziellen Mittel für die Teilnahme zur aufgebracht hat. Wichtig ist, dass möglichst viele Länder vertreten sind, damit die WSG am Neusiedler See zu einem internationalen Segelfestival werden. Hier schließen die Segler Freundschaften und akzeptieren einander, unabhängig von finanziellen Umständen oder Herkunft“, sagt die Britin.
Auch Russel Streeter bestätigt die positiven Wirkungen dieses Programms. In Barbados gibt es kaum professionelle Segler, mit denen er sich messen kann. Darum ist der Vergleich mit der Weltspitze für ihn von besonderer Bedeutung, die Erfahrungen ein großer Schub für seine Seglerkarriere. Doch nicht nur das Ergebnis im Endklassement zählt für den sympathischen Burschen. „Wenn ich an einer Regatta teilnehme, mache ich das aber nicht in erster Linie für meinen persönlichen Erfolg“, erklärt er, „immer wenn ein Sportler aus Barbados bei einem großen Sportevent teilnimmt, wird auch unser Land ein bisschen bekannter. Wenn uns die Menschen in der Welt kennen lernen, kommen sie vielleicht als Touristen zu Besuch und das wiederum bedeutet mehr Einnahmen für unser Land.“
Österreich gefällt Russel Streeter sehr gut, es sei nicht schwer, sich am Neusiedler See wohl zu fühlen, meint er. Bei den World Sailing Games möchte er ein möglichst gutes Resultat heraussegeln, denn sein nächstes großes Ziel ist wieder ein Start. Das nächste Mal bei den Olympischen Spielen in Peking.
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