Spannende Duelle in Hard
Sieg für Portugal beim Open MR Cup am Bodensee, Finalläufe ohne Österreicher
Zwölf Teams gingen beim Open Match Race Cup, der zum vierten Mal im Harder Binnenbecken ausgetragen und von der ISAF als Grade-2-Event eingestuft wurde, an den Start, darunter Kaliber wie der im America’s Cup erfahrene Südafrikaner Ian Ainslie. Mit dabei auch zwei österreichische Teams: Roman Hagara, der damit eher ungewohntes Terrain betrat, und Hans Spitzauer, der wesentlich erfahrener im Matchracing ist und sich gezielt auf die MR-Europameisterschaft 2010 am Bodensee vobereitet. Beiden gelang aber der Einzug ins Semifinale nicht. Im direkten Schlagabtausch der Österreich hatte Spitzauer die Nase vorn, er belegte letztlich Rang acht, für Hagara blieb der elfte Platz.
An der Spitze duellierten sich die Favoriten, die Semifinali bestritten Ian Ainslie (Südafrika), Eric Monnin (Schweiz), Mads Ebler (Dänemark) und Alvaro Marinho (Portugal). Die ersten Läufe wurden am Sonntag Vormittag bei herrlichen Bedingungen ausgetragen. Mads Ebler, der Führende aus der Round Robin, hatte Marinho von Anfang im Griff, handelte sich aber einen Penalty ein, für den er noch einen Strafkringel drehen musste. Obwohl der Däne den ganzen Lauf vorne lag, konnte er den Portugiesen nicht weit genug abschütteln, um ungestört seine 360-Grad-Drehung auszuführen. Das brachte Marinho den Sieg über Ebler im ersten Duell des Semifinales.
Im zweiten, gleichzeitig ausgetragenen Lauf trafen der Südafrikaner Ian Ainslie und der Schweizer Eric Monnin aufeinander. Schon beim Start gelang es Ainslie, Monnin in einen schweren Regelverstoß zu drängen, der von den Schiedsrichtern sofort mit zwei Penaltys bestraft wurde. Beim Ausführen seiner zwei Kringel handelte er sich noch einen dritten Penalty ein. Damit konnte Ainslie beruhigt seinem Laufsieg entgegensegeln.
Nachdem die Boote für den nächsten Lauf getauscht waren, setzte schlagartig der Wind aus und eine zermürbende Zeit des Wartens begann. Bleierne Flaute lag über dem Harder Binnenbecken. Bis zum Ende der Startbereitschaft um 16 Uhr hofften die Teilnehmer und die zahlreichen Zuschauer auf eine Fortsetzung der Finalläufe, aber kein Hauch regte sich.
Das Endergebnis war für viele überraschend: Der Semifinallauf zählt zum Ergebnis. Daher liegen die Sieger der Semifinalläufe gleichauf, die beiden sind auch aus der Round Robin punktegleich bei 8 Siegen aus 11 Matches hervorgegangen. Der direkte Vergleich in der Round Robin entscheidet. Und dort konnte Marinho Ainslie eine seiner drei Niederlagen beifügen. Daher ist Marinho Erster und Ainslie bleibt der zweite Platz, wie im Vorjahr.
Die Entscheidung über den dritten und vierten Platz war einfacher. Ebler hatte aus der Round Robin 9 Matchsiege mitgebracht, Monnin nur sieben. Also geht der dritte Platz an den Dänen, der sich als eindeutiger Sieger der Vorläufe große Chancen auf den Gesamtsieg ausgerechnet hatte.
Endergebnis:
1. Alvaro Marinho, Portugal
2. Ian Ainslie, Südafrika
3. Mads Ebler, Dänemark
4. Eric Monnin, Schweiz
5. Marek Stanczyk, Polen
6. Jan Eike Andresen, Deutschland
7. Jure Orel, Slowenien
8. Hans Spitzauer, Österreich
9. Jacopo Pasini, Italien
10. Alexis Litoz, Frankreich
11. Roman Hagara, Österreich
12. Jonas Warrer, Dänemark