Am 9. November starten 30 Solosegler in Les Sables d’Olonne zur sechsten Auflage des Vendée Globe. In voraussichtlich weniger als 90 Tagen wird der Sieger nach 27.000 Seemeilen wieder in Les Sables einlaufen. Mit von der Partie ist Norbert Sedlacek, der bei seinem 2. Versuch unbedingt die Zielflagge sehen will.
Beim letzten Mal musste er nach Kieljochbruch schon wenige Wochen nach dem Start aufgeben. Diesmal stehen die Vorzeichen günstiger, insbesondere weil er in Mag. Georg Kapsch einen engagierten Hauptsponsor gefunden hat, der ihm die Revitalisierung des betagten Alu-Racers (!) ermöglichte: Normalerweise investiert die Kapsch Gruppe in Kunst, aber die Tatsache, dass jemand einen pragmatisierten Job aufgibt und um die Welt segelt, das hat den begeisterten Segler Georg Kapsch derart imponiert, dass er Sedlacek während der gesamten Vorbereitungsphase großzügig unterstützte. Dennoch der Weg ist lang und das Boot nicht jünger geworden. Man muss also realistisch bleiben: Die angepeilten 110 Tage sind ein engagiertes Ziel. De facto ist es völlig egal wie lang Sedlacek braucht, denn bei diesem Rennen ist jeder ein Sieger, der das Ziel erreicht.
Genauso sehen das auch die Franzosen und es ist nicht übertrieben zu behaupten, dass Sedlacek in Frankreich über eine größere Fangemeinde und höheren Bekanntheitsgrad verfügt als hierzulande: Beispiel gefällig: S. wird im Auto telefonierend von der Polizei gestoppt. Statt einer Strafe gibt’s eine Verwarnung und Smalltalk über den bevorstehenden Start. Und als Sedlacek auf der Pressekonferenz plötzlich französisch sprach und das damit begründete, dass er es dem Veranstalter vor vier Jahren versprechen musste, andernfalls dieser ihn nicht mehr starten lässt, hatte er die Lacher – und damit verbunden mediale Präsenz – auf seiner Seite. Man kann also davon ausgehen, dass beim Start am 9. November noch viel mehr Norbert-Transparente zu sehen sein werden als beim letzten Mal. www.vendeeglobe.at