Es wird heiß
Die ganze Flotte ist deutlich langsamer geworden und im Schiff auch viel wärmer, was sich hauptsächlich auf den Geruch auswirkt. Während es die ersten Tage hauptsächlich nach Schweißfüßen gerochen hat, warten jetzt unterschiedliche Bereiche im Schiff mit unterschiedlichen Gerüchen auf. So hat sich zum Beispiel Steuerbord achtern Pferdestallgeruch breitgemacht, während es Backbord vom Niedergang etwas säuerlich riecht.
Vor uns herrscht ein sehr dynamisches Wettergeschehen, nicht wegen der Windstärke, sondern in Bezug auf die Veränderung der Situation. Gestern hat alles nach einer schnellen Passage durch die Doldrums ausgesehen, nach den letzten Daten von heute 1800 Z stecken wir mehrere Tage drin. Haben uns östlich der Flotte positioniert und segeln noch immer mit dem A4 VMG, allerdings meistens zwischen 12 und 16kn. Morgen Nachmittag wird sich das Rennen nochmals verlangsamen, da die Flotte auf ein Leichtwindgebiet auflaufen wird. Die Wettermodelle sind extrem veränderlich und lassen keine klare Strategie zu, haben daher beschlossen, zufrieden zu sein wo wir sind, nicht weiter nach Westen zu investieren außer der Wind lädt dazu ein.
Das Leben an Bord ist zur Zeit geprägt von der Tagesroutine. Viermal am Tage kommen Wetterberichte, die genau analysiert werden müssen, das nimmt jedesmal etwa eineinhalb Stunden in Anspruch plus eine Besprechung danach. Am Navitisch laufen alle Informationen zusammen und ich kann die aktuelle Schiffsleistung auf zwei Laptop Computern analysieren und darauf achten, dass wir nicht langsam werden oder ein paar Grad Winddreher übersehen. Habe auch einiges zu tun aufgrund von Medienanfragen und Planung für den Zwischenstopp in Kapstadt. Die Tage fliegen nur so dahin.
Lg
Andreas
Position: 13,27.12N , 27,7.74W
Speed: 13 knots, Course: 181 deg.