Mein Leben als Höhlenmensch
Jede Menge Daten wieder gesammelt in den 11 Stunden Segeln. Zuerst A1 gegen A2 Spi getestet, Anfangs bei 8kn Wind und am Ende bei über 20 Wind- und Bootsgeschwindigkeit. Dann waren wir auch schon über den halben englischen Kanal, daher Spi runter, und unsere Offshore 100% Genua rauf. Weiter getestet, da wir bei ähnlichen Bedingungen schon die Inshore Version getestet hatten. Wieder an der englischen Küste den C3, einen flacheren Spi aus Cuben Fibre und halwind dahingefetzt, bis unser Motorboot einen Fehler im Dieselsystem hatte und wir umkehren mussten. Zwischendurch waren noch verschiedene Stagsegel dran und bei jeder Wende oder Halse auf den Gewichtstrimm achten. Gewichtstimm heisst etwas 2t Ausrüstung und Segel umstauen. Da wir noch nicht die gesamte Austrüstung für das Rennen haben, wird ein Teil davon durch mit Sand gefüllten Kanistern ersetzt. Die Schlepperei in der Enge ist einfach nur mühsam.
Unser Navigationsplatz muss noch verbessert werden. Aus Gewichtsgründen ist er extreme minimalistisch und damit momentan unbequem. So als ob man am Fussboden vor einem niedrigen Tisch sitzt. Das wäre im normalen Leben schon schlimm genug, auf einem v070, das mit 20kn und mehr über die Wellen rattert ist das fast unerträglich. Dieser Bericht wurde jedenfalls schon im Navibereich der Kosatka geschrieben, hoffentlich der erste von vielen.
Bei unseren Schwertern haben wir heute wieder viel gelernt, wir werden mit dem Anstellwinkel noch ordentlich experimentieren müssen. Verwunderlich war auch die Geschwindigkeit mit der Fock 4 bei viel zu wenig Wind, super schnell, das Boot fühlte sich leicht an. Vielleicht ist doch Effizienz wichtiger als Fläche. Nur viel Fläche bei viel Wind ist halt viel heldenhafter als wenig Segel bei wenig Wind.
Morgen is wieder Wartung für das Schiff und Training für die Mannschaft angesagt.
Liebe Grüße,
Andreas Hanakamp