Und sie segelt doch

Heute hatten wir unseren ersten „Segeltag“, wenn als Definition ausreicht, daß wir uns ohne Motorhilfe durchs Wasser bewegt haben

Am Morgen zweienhalb Stunden Krafttraining, zur Zeit im Bodybuilding System, heißt hohes Gewicht, wenige Wiederholungen, am Ende eine umgekehrte Pyramide bis die Arme schon mit der leeren Hantelstange den Dienst verweigern. Richtig gemacht, bewirkt das eine recht rasche Kraft- und Muskelzunahme. Jeden zweiten Tag ist diese Training am Plan, entwickelt von unserem Trainer Hannes Thorbauer.

Danach die Morgenbesprechungen mit unserem technischen Manager, mit Michael und danach hieß es heute Leinen los. Der Antrieb funktionierte einwandfrei und mit etwa 1800 Umdrehungen errechten wir etwa 7kn Geschwindigkeit (diese Angaben kommen in jedem YR Test vor und dürften daher wichtig sein).
Der nächste Test betraf den Schwenkkiel. Wir haben drei Gänge und im mittleren bewegt sich der Kiel innerhalb von 12 Sekunden um 80 Grad (40 Bb auf 40 Stb). Der schnellste Gang ist deutlich schneller, wir müssen ihn allerdings noch dämpfen, da der Impuls auf das Boot eventuell zu stark sein könnte.
Endlich war dann das Großsegel dran, 6 Segler an den Grindern, dann Kontrolle des Fallschlosses, Funktionsprüfung mittels Cunningham, dichtnehmen und etwas abfallen, beschleunigen und einfach freuen. Der Mast ist gerade, die Backstagen machen keine unangenehmen Geräusche, die 175m” Großsegel sind wie aus einem Guss. Natürlich finden wir sofort jede Menge Punkte für die ToDo Liste, unser Technikerteam soll auch etwas davon haben. Morgen ist wieder ein kurzer Segeltripp angesagt, voraussichtlich mit Vorsegel. Ich werde berichten.

Weitere Artikel aus diesem Ressort

Ressort Volvo Ocean Race Blog
Noch kein Sponsor

Noch kein Sponsor

Ressort Volvo Ocean Race Blog

Hoffnung auf Wiedereinstieg

Ressort Volvo Ocean Race Blog
Kurs Richtung Heimat

Zurück nach Europa

Ressort Volvo Ocean Race Blog
Unglaublich, das Rennen spitzt sich am Ende noch einmal zu. Wir haben Green Dragon seit gestern Abend in Sichtweite, kurz vor Sonnenuntergang habe ich sie am Horizont entdeckt, ein kleiner, kaum erkennbarer goldener Fleck. In der Nacht kamen wir näher, verloren dann aber wieder ein paar Meilen. Am Morgen entdeckt Mikey sie zwischen den Schiffen, die vor Kuala Lumpur auf Reede liegen, eine schlanke Segelpyramide, ohne viel Krängung, während wir guten Druck im Code 0 haben. Da waren der Drache sieben Meilen vor dem Orca. Inzwischen hat sich der Vorsprung auf 4 Meilen reduziert, wir sind auf der Jagd, um auf den letzten 130 Meilen noch Punkte gutzumachen. Die Mannschaft um Ian Walker gehören zu den Besten im Feld, umso schärfer sind wir darauf, sie noch zu überholen. Der Schiffsverkehr ist wirklich unglaublich dicht, das Klima sensationell, scheint ein guter Platz zum Überwintern zu sein, wenn man den Schnee und die Kälte nicht so mag. Bin optimistisch am 24. in Österreich zu sein und mit meiner Familie Weihnachten zu feiern. Grüße Andreas









 

Herzschlag-Finale

Ressort Volvo Ocean Race Blog
Inzwischen sind wir in die Straße von Malakka eingelaufen, haben das „Scoring Gate“ als Siebente passiert und arbeiten daran, Green Dragon und Telefonica Black anzugreifen. Um das Nordkap von Sumatra hat der Wind mehrere Male gedreht, wir haben die Dreher mitgenommen. Zweimal hatten wir Kosatka zum Wenden bereit gemacht, das heißt alle Segel an Deck nach Lee verfrachten und innen die Ausrüstung ebenso, insgesamt 15 Minuten Arbeit für alle, als der Wind wieder geraumt hatte und wir doch nicht wendeten. Da nach weiteren 15 Minuten der Wind nicht wieder geschralt hatte, räumten wir alles wieder nach Luv, also gegen die Schwerkraft, was ungefähr 25 Minuten dauert. Immer noch besser, als zweimal gegen den Dreher zu wenden, auch wenn es nur anstrengende Beschäftigungstherapie ist. Wir haben auch versucht, eine etwas aggressivere Linie zu segeln als die beiden vor uns. Offensichtlich sind beide sehr aufeinander konzentriert, Green Dragon weiß, dass sie bei Leichtwind keine Chance gegen Telefonica Black haben, da sie nur einen schweren Spi und eine schweren C3 an Bord haben und daher in den nächsten 24 Stunden überholen und einen Vorsprung heraussegeln müssen. Telefonica ist bedacht, zwischen Green Dragon und Singapur zu bleiben und keinen Hebel zu erlauben. Wir versuchen das auszunutzen und in kleinen Schritten weiter näher zu kommen. Wir haben für die Leichtwinde später in der Straße einen A1 Spi, der uns schon nach dem Start auf den zweiten Platz gebracht hat, eventuell reicht er um zwei Plätze gutzumachen. Der Wille ist da, das Herz dazu auch. Je nachdem auf welchem Schlag wir gerade sind (Streck- oder Holebug), zeigt der dreistündliche Positionsreport einen Gewinn oder Verlust, abgerechnet wird, wenn wir auf direkten Kurs gehen.









 

In der Straße von Malakka

Ressort Volvo Ocean Race Blog

Aufregung um Delta Lloyd