Vierte am Gate – macht 2.5 Punkte!

Wir sind Vierte in der Etappenzwischenwertung und holen uns 2.5 Punkte, alle an Bord höchst erfreut! Vor allem haben wir das Gefühl, dass wir uns das erarbeitet haben und es kein Wettergeschenk war. Werden versuchen das weiter so zu halten und Jagd auf Green Dragon zu machen, die sind gerade einmal 30 Meilen vor uns.

Von jetzt an geht es nach Norden, wir haben die Roaring Fourties schon offiziell verlassen und der Nordwestwind ist wärmer als der Südwest der letzten Tage. Mit unserem Q9 Segel und 125 Grad wahrem Windwinkel ist es trotzdem sehr nasses Segeln.

Telefoniere täglich mit Michael, er hält mich ins Management unserer Kampagne involviert. Statt Pause zwischen den Stopps zu machen, legt er sich mit Liz ins Zeug, um Sponsoren zu finden. Unser Boot ist noch immer nicht gebrandet, obwohl wir eine überproportionale Reichweite haben. Durch unsere Partnerschaft mit den Walschützern und die Offenheit in der Kommunikation sind wir offensichtlich weitaus interessanter als ein rein kommerzielles Team. Nach dem Rennen ist es zu spät, dieses Potenzial zu nutzen, aber auch für zukünftige Projekte wäre es gut, einen Sponsoring Partner für Team Russia zu finden. Denke da an Barcelona World Race, Class 40 oder Vendee. Vielleicht ein 10-Jahresplan mit einem Sponsor.....eventuell zu viel Zeit zum Nachdenken an Bord.

Fuer die nächste kalte Etappe ( nach China und dann Richtung Kap Hoorn) werden wir eine Heizung einbauen, hätten das schon für die erste und für diese Etappe machen sollen. Das würde zumindest die Kondensfeuchtigkeit reduzieren und wir selbst könnten im Schlaf trocknen.

Aus dem Flug der Albatrosse deuten wir, dass einige Boote offensichtlich Schwierigkeiten haben. Wir sind an Bord ziemlich von der Außenwelt abgeschieden und wissen nicht, was im Rennen passiert. In Kapstadt wollten Journalisten dann Kommentare von mir zu den Ereignissen und ich konnte rein gar nichts sagen. Während der 10 Tage Pause hatte ich dann auch anderes zu tun, als hunderte Emails der letzten Etappe zu lesen.

Grüße

Andreas

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Unglaublich, das Rennen spitzt sich am Ende noch einmal zu. Wir haben Green Dragon seit gestern Abend in Sichtweite, kurz vor Sonnenuntergang habe ich sie am Horizont entdeckt, ein kleiner, kaum erkennbarer goldener Fleck. In der Nacht kamen wir näher, verloren dann aber wieder ein paar Meilen. Am Morgen entdeckt Mikey sie zwischen den Schiffen, die vor Kuala Lumpur auf Reede liegen, eine schlanke Segelpyramide, ohne viel Krängung, während wir guten Druck im Code 0 haben. Da waren der Drache sieben Meilen vor dem Orca. Inzwischen hat sich der Vorsprung auf 4 Meilen reduziert, wir sind auf der Jagd, um auf den letzten 130 Meilen noch Punkte gutzumachen. Die Mannschaft um Ian Walker gehören zu den Besten im Feld, umso schärfer sind wir darauf, sie noch zu überholen. Der Schiffsverkehr ist wirklich unglaublich dicht, das Klima sensationell, scheint ein guter Platz zum Überwintern zu sein, wenn man den Schnee und die Kälte nicht so mag. Bin optimistisch am 24. in Österreich zu sein und mit meiner Familie Weihnachten zu feiern. Grüße Andreas









 

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Inzwischen sind wir in die Straße von Malakka eingelaufen, haben das „Scoring Gate“ als Siebente passiert und arbeiten daran, Green Dragon und Telefonica Black anzugreifen. Um das Nordkap von Sumatra hat der Wind mehrere Male gedreht, wir haben die Dreher mitgenommen. Zweimal hatten wir Kosatka zum Wenden bereit gemacht, das heißt alle Segel an Deck nach Lee verfrachten und innen die Ausrüstung ebenso, insgesamt 15 Minuten Arbeit für alle, als der Wind wieder geraumt hatte und wir doch nicht wendeten. Da nach weiteren 15 Minuten der Wind nicht wieder geschralt hatte, räumten wir alles wieder nach Luv, also gegen die Schwerkraft, was ungefähr 25 Minuten dauert. Immer noch besser, als zweimal gegen den Dreher zu wenden, auch wenn es nur anstrengende Beschäftigungstherapie ist. Wir haben auch versucht, eine etwas aggressivere Linie zu segeln als die beiden vor uns. Offensichtlich sind beide sehr aufeinander konzentriert, Green Dragon weiß, dass sie bei Leichtwind keine Chance gegen Telefonica Black haben, da sie nur einen schweren Spi und eine schweren C3 an Bord haben und daher in den nächsten 24 Stunden überholen und einen Vorsprung heraussegeln müssen. Telefonica ist bedacht, zwischen Green Dragon und Singapur zu bleiben und keinen Hebel zu erlauben. Wir versuchen das auszunutzen und in kleinen Schritten weiter näher zu kommen. Wir haben für die Leichtwinde später in der Straße einen A1 Spi, der uns schon nach dem Start auf den zweiten Platz gebracht hat, eventuell reicht er um zwei Plätze gutzumachen. Der Wille ist da, das Herz dazu auch. Je nachdem auf welchem Schlag wir gerade sind (Streck- oder Holebug), zeigt der dreistündliche Positionsreport einen Gewinn oder Verlust, abgerechnet wird, wenn wir auf direkten Kurs gehen.









 

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