Wieder fit

Unseren Verletzten geht es wieder besser, beide sind beim Team. Diese Boote sind kein Spielzeug, mich nichts anderem am Wasser zu vergleichen. Für das Rennen steht fest, daß Sicherheit vor Zuverlässigkeit und Gewichtsoptimierung steht. Morgen können wir wieder segeln, allerdings erst ab Mittag.

Zur Zeit ist das Team auf 35 Mitglieder angewachsen. Haben vor einem Jahr nicht mit so einem großen Team gerechnet, mir ist es heute zu Bewusstsein gekommen, als Ben (unser Küchenchef) meinte, dass er fuer 35 Leute gekocht hat und es leider zu wenig war, da wir Gäste hatten.
Unsere Segelmacherei ist auch auf Vollbetrieb, bin nicht der einzige, der spät am Abend noch auf der Basis ist. Kuli und Andrew schneidern Segel nach den Vorgaben von Jeremy um. Auch Fritz ist noch vor Ort und bereitet die Coaching Session morgen Vormittag vor. Es passiert so viel in so kurzer Zeit an allen Ecken und Enden, daß es schwierig wird überall am aktuellen Stand zu bleiben. Michael und ich verändern wieder unser Management, die vergroesserte Mannschaft erfordert das einfach. Noch mehr delegieren, dafür mehr formales Reporting. Schon in einem frühen Rennen hat ein Teilnehmer, ich glaube es war Cornelius van Rietschoten gesagt, daß 90 Prozent des Rennens Organisation sind. Vielleicht sind es inzwischen noch mehr.
Zur Zeit ist auch ein Wirtschaftsprofessor aus Boston auf der Basis um sich den Betrieb anzusehen. Gefällt mir natürlich, daß unser Projekt so großes Interesse erweckt.

Liebe Grüße
Andreas

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Unglaublich, das Rennen spitzt sich am Ende noch einmal zu. Wir haben Green Dragon seit gestern Abend in Sichtweite, kurz vor Sonnenuntergang habe ich sie am Horizont entdeckt, ein kleiner, kaum erkennbarer goldener Fleck. In der Nacht kamen wir näher, verloren dann aber wieder ein paar Meilen. Am Morgen entdeckt Mikey sie zwischen den Schiffen, die vor Kuala Lumpur auf Reede liegen, eine schlanke Segelpyramide, ohne viel Krängung, während wir guten Druck im Code 0 haben. Da waren der Drache sieben Meilen vor dem Orca. Inzwischen hat sich der Vorsprung auf 4 Meilen reduziert, wir sind auf der Jagd, um auf den letzten 130 Meilen noch Punkte gutzumachen. Die Mannschaft um Ian Walker gehören zu den Besten im Feld, umso schärfer sind wir darauf, sie noch zu überholen. Der Schiffsverkehr ist wirklich unglaublich dicht, das Klima sensationell, scheint ein guter Platz zum Überwintern zu sein, wenn man den Schnee und die Kälte nicht so mag. Bin optimistisch am 24. in Österreich zu sein und mit meiner Familie Weihnachten zu feiern. Grüße Andreas









 

Herzschlag-Finale

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Inzwischen sind wir in die Straße von Malakka eingelaufen, haben das „Scoring Gate“ als Siebente passiert und arbeiten daran, Green Dragon und Telefonica Black anzugreifen. Um das Nordkap von Sumatra hat der Wind mehrere Male gedreht, wir haben die Dreher mitgenommen. Zweimal hatten wir Kosatka zum Wenden bereit gemacht, das heißt alle Segel an Deck nach Lee verfrachten und innen die Ausrüstung ebenso, insgesamt 15 Minuten Arbeit für alle, als der Wind wieder geraumt hatte und wir doch nicht wendeten. Da nach weiteren 15 Minuten der Wind nicht wieder geschralt hatte, räumten wir alles wieder nach Luv, also gegen die Schwerkraft, was ungefähr 25 Minuten dauert. Immer noch besser, als zweimal gegen den Dreher zu wenden, auch wenn es nur anstrengende Beschäftigungstherapie ist. Wir haben auch versucht, eine etwas aggressivere Linie zu segeln als die beiden vor uns. Offensichtlich sind beide sehr aufeinander konzentriert, Green Dragon weiß, dass sie bei Leichtwind keine Chance gegen Telefonica Black haben, da sie nur einen schweren Spi und eine schweren C3 an Bord haben und daher in den nächsten 24 Stunden überholen und einen Vorsprung heraussegeln müssen. Telefonica ist bedacht, zwischen Green Dragon und Singapur zu bleiben und keinen Hebel zu erlauben. Wir versuchen das auszunutzen und in kleinen Schritten weiter näher zu kommen. Wir haben für die Leichtwinde später in der Straße einen A1 Spi, der uns schon nach dem Start auf den zweiten Platz gebracht hat, eventuell reicht er um zwei Plätze gutzumachen. Der Wille ist da, das Herz dazu auch. Je nachdem auf welchem Schlag wir gerade sind (Streck- oder Holebug), zeigt der dreistündliche Positionsreport einen Gewinn oder Verlust, abgerechnet wird, wenn wir auf direkten Kurs gehen.









 

In der Straße von Malakka

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Aufregung um Delta Lloyd