Windpoker

Sind mit Blessuren durch die erste Übergangszone zwischen den beiden Hochdruckgebieten gekommen. Das haben wir offensichtlich nicht so drauf, wie bei Starkwind die Handbremse zu lösen. Habe den Verdacht, wir machen die Probleme größer als sie sind und wollen es zu schlau und berechnet machen. Etwas Ungefähres genau berechnen geht halt nicht wirklich. Ericsson 3 und Delta Lloyd sind so unlogisch gesegelt, dass Wouter die Hände über dem Kopf zusammenschlägt und durch die Leichtwindzonen gut durchgekommen. Wir versuchen zu lernen, hat doch auch unser aller Vorbild, Peter Blake immerhin von 1973 bis 1989 jede Menge Lehrgeld zahlen und Rückschläge hinnehmen müssen bevor er im Whitbread mit einem überwältigenden Sieg erfolgreich war. Heute sind wir unter einer großen schwarzen Wolke bei vier Knoten Wind eine Stunde durch die Gegend getümpelt. Nur bei acht Knoten vorher sind auch keine 50 Meilen Umweg drin um auszuweichen.

Heute war ein traumhafter tropischer Sonnenuntergang, immerhin segeln wir morgen unter der Sonne durch und werden Sie dann zu Mittag wieder im Süden sehen. Zum Sonnenuntergang haben wir vom Code 0 auf unser Q9 Segel gewechselt, recht ein Aufwand, da beide Segel am Bugspriet gesetzt werden und dort keine zwei Rollanlagen Platz haben. Daher braucht es ein Wechselsegel dazwischen und die Prozedur ist recht aufwändig. Getrübt wurde der Abend durch ein Leck in der Segelhydraulik, die das Cockpit in einen Eislaufplatz verwandelte. Das Manometer der Hydraulik hat einen Riss bekommen und etwa ein achtel Liter Öl hat sich fein verteilt.
lg aeh

Foto: Mark Covell, Team Russia, Volvo Ocean Race

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Kurs Richtung Heimat

Zurück nach Europa

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Unglaublich, das Rennen spitzt sich am Ende noch einmal zu. Wir haben Green Dragon seit gestern Abend in Sichtweite, kurz vor Sonnenuntergang habe ich sie am Horizont entdeckt, ein kleiner, kaum erkennbarer goldener Fleck. In der Nacht kamen wir näher, verloren dann aber wieder ein paar Meilen. Am Morgen entdeckt Mikey sie zwischen den Schiffen, die vor Kuala Lumpur auf Reede liegen, eine schlanke Segelpyramide, ohne viel Krängung, während wir guten Druck im Code 0 haben. Da waren der Drache sieben Meilen vor dem Orca. Inzwischen hat sich der Vorsprung auf 4 Meilen reduziert, wir sind auf der Jagd, um auf den letzten 130 Meilen noch Punkte gutzumachen. Die Mannschaft um Ian Walker gehören zu den Besten im Feld, umso schärfer sind wir darauf, sie noch zu überholen. Der Schiffsverkehr ist wirklich unglaublich dicht, das Klima sensationell, scheint ein guter Platz zum Überwintern zu sein, wenn man den Schnee und die Kälte nicht so mag. Bin optimistisch am 24. in Österreich zu sein und mit meiner Familie Weihnachten zu feiern. Grüße Andreas









 

Herzschlag-Finale

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Inzwischen sind wir in die Straße von Malakka eingelaufen, haben das „Scoring Gate“ als Siebente passiert und arbeiten daran, Green Dragon und Telefonica Black anzugreifen. Um das Nordkap von Sumatra hat der Wind mehrere Male gedreht, wir haben die Dreher mitgenommen. Zweimal hatten wir Kosatka zum Wenden bereit gemacht, das heißt alle Segel an Deck nach Lee verfrachten und innen die Ausrüstung ebenso, insgesamt 15 Minuten Arbeit für alle, als der Wind wieder geraumt hatte und wir doch nicht wendeten. Da nach weiteren 15 Minuten der Wind nicht wieder geschralt hatte, räumten wir alles wieder nach Luv, also gegen die Schwerkraft, was ungefähr 25 Minuten dauert. Immer noch besser, als zweimal gegen den Dreher zu wenden, auch wenn es nur anstrengende Beschäftigungstherapie ist. Wir haben auch versucht, eine etwas aggressivere Linie zu segeln als die beiden vor uns. Offensichtlich sind beide sehr aufeinander konzentriert, Green Dragon weiß, dass sie bei Leichtwind keine Chance gegen Telefonica Black haben, da sie nur einen schweren Spi und eine schweren C3 an Bord haben und daher in den nächsten 24 Stunden überholen und einen Vorsprung heraussegeln müssen. Telefonica ist bedacht, zwischen Green Dragon und Singapur zu bleiben und keinen Hebel zu erlauben. Wir versuchen das auszunutzen und in kleinen Schritten weiter näher zu kommen. Wir haben für die Leichtwinde später in der Straße einen A1 Spi, der uns schon nach dem Start auf den zweiten Platz gebracht hat, eventuell reicht er um zwei Plätze gutzumachen. Der Wille ist da, das Herz dazu auch. Je nachdem auf welchem Schlag wir gerade sind (Streck- oder Holebug), zeigt der dreistündliche Positionsreport einen Gewinn oder Verlust, abgerechnet wird, wenn wir auf direkten Kurs gehen.









 

In der Straße von Malakka

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Aufregung um Delta Lloyd