Wir sind bereit zur 2. Etappe

Unser Boot ist fertig, die Crew bereit, auch Oleg ist jetzt endlich dabei.
12 Tage Stopp sind unglaublich kurz nach über 7000 Meilen, gerade genug Zeit um einmal Luft zu holen. Ich habe die Tatsache, dass Kapstadt beinah am gleichen Längengrad wie Wiener Neustadt liegt, genutzt, um ein paar Tage zu Hause zu sein. Seit drei Tagen bin ich wieder hier und habe mit meinem Team das Boot vorbereitet.
Die letzten Tage war Kapstadt von Stürmen heimgesucht und die Boote mussten länger an Land bleiben als geplant. Heute Früh waren dann alle im Wasser, die Masten wurden gestellt und am Nachmittag kamen alle 11 Segel, Verpflegung für 18 Tage, die Ersatzteile und von jedem Segler eine kleine Tasche an Bord.

Gestern Abend war die Siegerehrung der ersten Etappe, Ericsson 4 ist mit dem Sieg, dem 24-Stunden-Rekord von 602 Meilen und dem Mediapreis als großer Sieger gefeiert worden.

Die nächste Etappe verspricht am Anfang spannend zu werden. Es bieten sich zwei Varianten an, die kürzere entlang der Südafrikansichen Küste mit leichten Winden und Gegenstrom, die längere, die zuerst kurz nach Süden führt, bis in die Westwinde, dann ein paar Tage nach Osten um dann nach Norden zu schwenken. Wir planen die zweite Variante, möchte zwei Tiefdruckgebiete mitnehmen um dann mit einem guten Winkel durch das weit östlich liegende Hoch nach Norden zu segeln. Nach etwa 900 Meilen Passatsegeln folgen extrem breite, aber sehr aktive Calmen mit riesigen Wolkengebilden. Den letzten Teil segeln wir schon im Einflussbereich des Nordost-Monsuns nach Indien. Weitere Herausforderungen auf der Etappe sind angeblich Unmengen kleiner Fischerboote und Zeug das im Wasser schwimmt. Gut Ausguck-Halten ist angesagt.

Ich werde wieder jeden Tag berichten und wir alle freuen uns über Nachrichten, die uns über www.teamrussia.org gesendet werden koennen.

Liebe Grüße aus Kapstadt

Andreas

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Unglaublich, das Rennen spitzt sich am Ende noch einmal zu. Wir haben Green Dragon seit gestern Abend in Sichtweite, kurz vor Sonnenuntergang habe ich sie am Horizont entdeckt, ein kleiner, kaum erkennbarer goldener Fleck. In der Nacht kamen wir näher, verloren dann aber wieder ein paar Meilen. Am Morgen entdeckt Mikey sie zwischen den Schiffen, die vor Kuala Lumpur auf Reede liegen, eine schlanke Segelpyramide, ohne viel Krängung, während wir guten Druck im Code 0 haben. Da waren der Drache sieben Meilen vor dem Orca. Inzwischen hat sich der Vorsprung auf 4 Meilen reduziert, wir sind auf der Jagd, um auf den letzten 130 Meilen noch Punkte gutzumachen. Die Mannschaft um Ian Walker gehören zu den Besten im Feld, umso schärfer sind wir darauf, sie noch zu überholen. Der Schiffsverkehr ist wirklich unglaublich dicht, das Klima sensationell, scheint ein guter Platz zum Überwintern zu sein, wenn man den Schnee und die Kälte nicht so mag. Bin optimistisch am 24. in Österreich zu sein und mit meiner Familie Weihnachten zu feiern. Grüße Andreas









 

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