Kiellegung Alexander v. Humboldt II

Die berühmte Alexander von Humboldt soll eine Nachfolgerin bekommen – es wäre der erste Bau eines Windjammers in Deutschland seit 50 Jahren

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Das Neubauprojekt des Windjammers Alexander von Humboldt II schreitet voran. Die Deutsche Stiftung Sail Training (DSST), Eigner des wegen seiner charakteristischen grünen Segel bekannten Großseglers Alexander von Humboldt, teilte mit, dass das ehrgeizige Vorhaben auf gutem Kurs liege. Damit würde nach mehr als 50 Jahren erstmals wieder ein großer Windjammer in Deutschland erbaut werden. Zuletzt war die Gorch Fock 1957/ 58 erbaut worden.
Mitte Dezember erfolgte die Kiellegung des neuen Segelschiffes in Bremen. Damit sei, so Reimer Peters, Mitglied des Projektleitungsteams der DSST, ein wichtiger, wenn auch symbolischer Akt auf dem Weg zum neuen Jugendsegler vollzogen worden. "Es gibt noch keinen Bauauftrag an eine Werft, denn die Finanzierung ist noch nicht hundertprozentig abgesichert", meinte Peters. Der Grund für die Kiellegung ist ein juristischer: Am 1. Januar 2009 sind neue Sicherheitsbestimmungen für Passagierschiffe in Kraft getreten. Nur Schiffe, die spätestens bis zum Jahresende 2008 auf Kiel gelegt wurden, konnten ihren Status beibehalten und entsprechend klassifiziert werden. Die neue Alexander von Humboldt II, die modernsten Sicherheitsrichtlinien entspreche, ist zwar kein Passagierdampfer, wird aber als solcher von der International Maritime Organization (IMO) angesehen.
Die Baukosten der Alexander von Humboldt II werden mit 15 Millionen Euro veranschlagt. Knapp die Hälfte - mindestens 7 Millionen Euro - will die DSST als Eigenkapital beisteuern. Das Ziel ist dank der Hilfe von Spendern und Sponsoren bereits in greifbare Nähe gerückt. "Wenn alle ihre Zusagen einhalten, kommen wir zurzeit auf ein Eigenkapital in Höhe von rund 6,3 Millionen Euro", teilte Peters mit. "Aber weitere Sponsoren und Spender für Kapital oder Sachmittel sind noch herzlich willkommen."
Die Stiftung will an ihrem Ziel, das neue Schiff, das ausdrücklich auf einer deutschen Werft gebaut werden soll, Mitte des Jahres 2009 in Auftrag zu geben, festhalten.
2011 soll der Neubau dann in Dienst gestellt werden. Er wurde nötig, weil der Betrieb der 103 Jahre alten Alexander von Humboldt aufgrund der immer aufwendigeren und umfangreicheren Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten zunehmend unrentabler wird. "Bis 2013 wird unsere gute Alex weiterhin als Segler für die Jugend über die Weltmeere fahren können. Dann geht sie in Rente und die Jugendarbeit wird an Bord ihrer Nachfolgerin fortgesetzt", so Peters abschliessend.
www.gruene-segel.de

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