Kieler Woche 2014
Olympia-Asse starten in zweite Saisonhälfte, Vadlau feiert Comeback
Wenn die Kieler Woche Thema wird, ist vom Wimbledon des Segelsports die Rede.
Das liegt zum einen an der Tradition und zum anderen an den imposanten Zahlen, die die Veranstaltung alljährlich produziert. Bei der 120. Auflage des Segelsport-Klassikers, die am 20. Juni startet, setzen 4500 Aktive aus 50 Nationen Segel, 1800 Boote stechen in See, rund drei Millionen Zuschauern werden im Olympiazentrum Kiel-Schilksee erwartet. Zu sehen bekommen sie unter anderem die Entscheidungen in zehn olympischen und zwei paralympische Klassen, der Startschuss erfolgt am Samstag.
Österreichs Top-Segler suchen an der Ostsee nach der verhältnismäßig langen Regattapause - zuletzt waren die heimischen Asse Ende April beim Weltcup vor Hyeres im Einsatz - die Feinabstimmung für die kommenden Aufgaben. Anfang Juli folgt mit den europäischen Titelkämpfen der erste Härtetest, dann mit dem Olympic Test-Event vor Rio und den ISAF-Worlds im September die eigentlichen Zielpunktregatten. Vor Santander werden neben Medaillen auch erste Nationentickets für die Spiele 2016 vergeben, damit steht die Weltmeisterschaft an der spanischen Atlantikküste besonders im Focus.
Rechtzeitig mit Beginn der zweiten Saisonhälfte feiert Lara Vadlau nach ihrer Kreuzband-Operation und anschließender Therapie ihr Wettkampf-Comeback, dank der Einbürgerung von Jolanta Ogar steht dem Rioprojekt der Kärntnerin nichts mehr im Wege. Ob die 470er-Damen gleich in Kiel wieder bei der Musik dabei sind, bleibt freilich abzuwarten, in den restlichen Klassen ist davon auszugehen. Vor allem Nico Delle Karth und Niko Resch haben an den Klassiker an der Ostsee beste Erinnerungen, das 49er-Duo gewann die Konkurrenz im Vorjahr. Thomas Zajac und Tanja Frank wurden bei der 119. Auflage ebenso dritte wie Matthias Schmid und Florian Reichstädter, David Bargehr und Lukas Mähr, 2013 auf Rang acht, kehren ebenfalls mit guten Erinnerungen und breiter Brust in die Landeshauptstadt von Schleswig-Holstein zurück. Mit Benjamin Bildstein und David Hussl ist ein weiteres OeSV-Team mit ansteigender Form und starken Ambitionen am Start, 49erFX Steuerfrau Laura Schöfegger, die erfolgreich maturiert hat und sich nun ausschließlich dem Segelsport widmen kann, will gemeinsam mit Elsa Lovrek den nächsten Schritt schaffen.
Für sämtliche OeSV-Boote gilt letzte Materialfragen zu klären, rasch in den Rhythmus zu finden und Selbstvertrauen für die kommenden Großereignisse zu tanken, der Starttaktik soll besondere Beachtung geschenkt werden.
OeSV-Aufgebot Kieler Woche:
Nacra17 Thomas Zajac/Tanja Frank
49er Nico Delle Karth/Niko Resch
Benjamin Bildstein/David Hussl
470er/Damen Lara Vadlau/Jolanta Ogar
470er/Herren Matthias Schmid/Florian Reichstädter
David Bargehr/Lukas Mähr
Stefan Scharnagl/Helmut Schulz
49erFX Laura Schöfegger/Elsa Lovrek
Stimmen:
Lara Vadlau:
„Es fehlt noch ein wenig an Muskelmasse, aber dem Knie geht es super, ich bin mit den Fortschritten absolut zufrieden und freue mich sehr auf unser Regatta-Comeback. Nach der Einbürgerung von Jolanta steht unserer Olympiakampagne nichts mehr im Wege. Wozu wir im Stande sind haben wir im Vorjahr bewiesen, wir sind extrem motiviert und wollen so schnell wie möglich wieder in den Rhythmus finden.“
Tanja Frank:
„Wir haben die verhältnismäßig lange Regattapause für ein intensives Training in Santander genutzt und neben den Wassereinheiten viel am Boot gearbeitet. In Kiel testen wir noch ein neues Segel, anschließend steht unser Set up für die Europameisterschaft in La Grande Motte (6.-12. Juli).“
Nico Delle Karth:
„Wir kehren gut vorbereitet und mit vollen Akkus in den Regattasport zurück, Kiel ist ein guter Boden für uns, wir wollen aufzeigen und Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben tanken.“