Wunderwaffe Vorsegel
Ein völlig neuartiges Vorsegel der Amerikaner und Niederländer erhitzt in Qingdao die Gemüter
Die Neuigkeit schlug ein wie eine Bombe: Die Amerikaner Lovell/Ogletree und ihre langjährigen Trainingspartner, der für die Niederlande startende Mitch Booth mit Vorschoter Nieuwenhuis, stachen im Olympiarevier von Qingdao mit einem revolutionären Vorsegel in See. Es handelt sich dabei um eine Art Code Zero, ein großes Vorsegel also, das speziell für Leichtwind designt ist und auf dem Kreuzkurs für Extra-Speed sorgen soll. Der Clou daran: Er wird als Gennaker vermessen und muss daher nicht die Limits für das Vorsegel erfüllen. Auf dem Vorwindkurs ist man damit zwar langsamer (weil der Zwitter um rund 5 Quadratmeter kleiner als ein herkömmlicher Gennaker ist), der Vorteil am Wind dürfte insgesamt aber überwiegen, urteilt Roman Hagara – Leichtwind immer vorausgesetzt. Eigentlich ein beeindruckendes Beispiel für geniales, kreatives Denken, das sich über vorgegebene Grenzen hinwegsetzt. Aber für Österreich spezielle Brisanz birgt. Denn als Coach der beiden Revoluzzer-Teams fungiert seit geraumer Zeit ein gewisser – Hagara! Nämlich Andreas, der ältere Bruder von Roman, der von diesem speziellen Segel gewusst haben muss, womöglich sogar an dessen Entwicklung mitgearbeitet hat.
Nun fragen sich alle, ob das Ding tatsächlich durch die Vermessung, die am 13. August beginnt, kommt. Zahlreiche Nationen haben bereits Protest dagegen eingelegt, als Wortführer macht sich der Australier Darren Budock stark.