AC33, das neue America's Cup Design

Größer, leichter, schneller: Wie die neuen America's Cupper aussehen, steht nun fest – zumindest wenn es nach den Vorstellungen von Titelverteidiger Alinghi geht

Alinghi ist sich offensichtlich ganz sicher, den Rechtsstreit mit BMW Oracle zu gewinnen, der bekanntlich erst im März 2009 entschieden wird. Fällt das Urteil zu Gunsten BMW Oracle aus, wird auf Multihulls um den America’ Cup gesegelt. Falls BMW Oracle dabei siegt, werden die weiteren Karten völlig neu gemischt.
Alinghi hat jedenfalls in den letzten Monaten die Entwicklung einer neuen, moderneren AC-Klasse vorangetrieben und gestern in Valencia vorgestellt. Im Folgenden die Presseaussendung von Alinghi über die AC33:

Valencia (ES) - (2009-01-30). Die AC33 wurde in Diskussionen mit dem Defender, dem Challenger of Record und den übrigen 17 eingeschriebenen Teams in einem Prozess designt, der von Tom Schnackenberg geleitet wurde, dem Berater des AC-Managements für die Class Rule und die Wettkampfregeln. Designer und Team-Manager der 19 Syndikate, die am America's Cup teilnehmen, haben sich seit Beginn des Design-Prozesses Anfang November 2008 regelmäßig in Genf und in Valencia getroffen.

Diese Gruppe kam überein, ein Boot zu entwickeln, das ähnlich viel kostet wie dasjenige der America's-Cup-Class-Version 5.0, aber leistungsstärker ist. Das AC33-Regelwerk hat sich in Richtung einer Rennyacht entwickelt mit einer maximalen Gesamtlänge von 26 Metern, mit 5 Metern Tiefgang und einer Verdrängung von 17,5 Tonnen.

Der Segelfläche ist größer als beim Regelwerk der ACC-Version 5.0 (allerdings ohne die überlappenden Vorsegel) und wie bei der AC90-Regel von 2007 vorgesehen, hat das Boot einen Bugspriet und die Spinnaker-Fläche wird nur durch Sheeting Constraints limitiert und nicht durch die Vermaßung der Dimensionen. Wegen der geringeren Verdrängung ist es auf dem Amwindkurs anspruchsvoller zu segeln und wird großartige Geschwindigkeiten auf den Vorwindkursen zeigen. Die Breite darf maximal 4,8 Meter betragen, was nach viel aussieht, wenn man sich den Anblick der Yachten der Version 5.0 gewohnt ist, bei denen die letzte Generation meist kaum mehr als 3 Meter breit war.

Die Unterschiede der Schlüsseldimensionen der ACC-Version 5.0 und der neuen Class Rule für den 33. America's Cup, der AC33:

ACC-Version 5.0 33. America’s-Cup-Class AC33

Gesamtlänge:
24.5 m 26 m maximal
Länge Wasserlinie
18-20 m 26 m maximal
Breite
3.3 m 4.8m maximal
Tiefgang
4.1 m 5.0 m
Gewicht
24 Tonnen 17.5 Tonnen
Masthöhe
32.5 m 33.6 m
Spinnakerfläche
512 m2 unbeschränkt
Großsegelfläche
ca. 214 m2 225 m2

Tom Schnackenberg, der ACM-Berater für die Class Rule und die Wettkampfregeln, äußert sich zum Prozess und sagt, was von der neuen Klasse erwartet werden darf:
„Wir haben zehn sehr lebhafte Wochen hinter uns, in denen wir diese neue AC33-Class-Rule geschaffen haben. Der Prozess war demjenigen des ursprünglichen AC90 sehr ähnlich und wir haben extra darauf geachtet, an vielen Punkten festzuhalten, die wir schon 12 Monate vorher entwickelt hatten. Aufgrund unserer vorherigen Erfahrungen verlief der Prozess reibungslos, dies trotz der Unterbrechung durch die Weihnachtsferien.”

„Das Boot sollte ursprünglich Überhänge aufweisen und Umfangs-Beschränkungen (eine Art Mini-J-Klasse). Als aber verschiedene Designer zum Projekt stießen, wurde schnell klar, dass wir ein Boot anstrebten, dass nur durch die Gesamtlänge, das Gewicht, die maximale Breite und den Tiefgang definiert wird. Dies bringt einfache Messvorgänge für den Rumpf selbst, und es schien, als ob das Boot mit jeder Veränderung schneller wurde!

„Das Boot ist nun etwas länger als die Boote der ACC-Version 5.0 und mehrere Tonnen leichter, mit ähnlicher Segelfläche und aufrichtendem Moment. Es verspricht, ähnliche Geschwindigkeit auf dem Amwind-Kurs und großartige Leistung auf der Vorwind-Strecke.”

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