Erneute richterliche Entscheidung gegen Alinghi
Richter Cahn entscheidet erneut gegen Alinghi. Mutiert der Americas Cup zur Farce und geht für Alinghi kampflos verloren?
Alinghis zweiter Versuch, die Herausforderung von Larry Ellison und des Golden Gate Yachtclub als ungültig zu bekämpfen, ist gescheitert. Richter Justice Cahn hat in New York die Herausforderung gemäß der Deed of Gift als rechtmäßig anerkannt, worauf das Team von BMW Oracle alle Weichen für eine Herausforderung mit einem Multihull auf Grün stellte. Ellison will wie angekündigt im Oktober gegen Alinghi antreten und hat das Training dafür bereits aufgenommen. In Valencia trainiert BMW Oracle bereits in allerstärkster Besetzung mit Extreme-40-Kats, zu Teamleader Russel Coutts stießen zuletzt auch John Kostecki und James Spithill.
Doch seit gestern ist klar, dass es trotz des Cahn-Urteils 2008 doch nicht zu einem Duell kommen könnte. Ernesto Bertarelli hat zu verstehen gegeben, dass Alinghi nur dann antreten werde, wenn das Match erst im Mai 2009 oder später stattfindet. Durch den Rechtsstreit habe sich die in der Herausforderung genannte Frist verlängert, und vor Mai 2009 sei deshalb in der nördlichen Hemisphäre kein Rennen möglich. Die Intention ist klar: Alinghi scheint in der Entwicklung eines Katamarans nicht so weit wie BMW Oracle und will offenbar Zeit gewinnen. Sollte die Verschiebung auf 2009 nicht durchzusetzen sein, werde Alinghi den Oktobertermin bekämpfen. Sollte man verlieren, würde man den Cup kampflos übergeben. Und so dem Intimfeind Ellison die Genugtuung nehmen, auf dem Wasser siegen zu können.
Wahrlich katastrophale Aussichten für die älteste Sporttrophäe der Welt und ein Schlag ins Gesicht aller anderen Syndikate, die – auch finanziell – zum Handkuss kommen. Team New Zealand hat deswegen eine Schadenersatzklage gegen Alinghi eingebracht. Streitpunkt: 12 Millionen Dollar.