Groupama gewinnt
VOR: Das Pokerspiel ist zu Ende
Was war das doch für ein verücktes Rennen, diese vierte Etappe von Sanya in China nach Auckland in Neuseeland! Statt bei den Philippinen einfach rechts abzubiegen und nach Süden zu düsen, ist die gesamte Flotte nordwärts nach Taiwan gesegelt und dann weiter Richtung Japan, hunderte Meilen lang in die entgegengesetzte Richtung. Das alles, weil man einer riesigen Zone mit leichtem Wind östlich der Phlippinen ausweichen wollte. In diesem taktischen Pokerspiel hatte das französische Team um Franck Cammas auf der Groupama endlich jenes Glück des Tüchtigen, das ihm in den Etappen zuvor versagt geblieben ist. Schon die zweite Etappe hätte man eigentlich gewinnen müssen, aber die Doldrums sind halt ein unberechenbares Glückspiel.
Diesmal hat alles geklappt, Samstag 1033 UTC (1133 MEZ) erreichte Groupama das Ziel in Auckland. Ein Wassereinbruch, der die Crew aufgrund eines Lochs in der Crashbox im Bug einige Stunden vorher noch beschäftigt hatte, konnte gestoppt, das Loch abgedichtet werden.
Mit dem Sieg von Groupama wird auch immer klarer, dass die Kouyoumdjian-Designs auch in diesem VOR schneller sind als der Rest des Feldes – auch wenn mit Camper bisher noch ein Botin-Design auf Platz zwei rangierte. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird Camper diesen zweiten Platz an Groupama verlieren. Camper lag um 0800 UTC auf dem vierten Platz, hat aber nur 10 Punkte Vorsprung.
Telefonica lag um 0800 UTC übrigens hinter Puma auf Platz drei, womit Groupama auf den Overall-Leader immerhin 10 Punkte gutmachen würde.