Kroatische Buchtenliste

Gelistet: Buchten und Ankerplätze, wo kassiert werden darf

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Kroatische Buchtenliste

Informativ: Kroatien veröffentlicht im Internet Buchten und Ankerplätze samt Höhe der dort zulässigen Maximalgebühren.

Wie in der Printausgabe der April-Yachtrevue angekündigt (siehe „Adria ade?“, Seite 44, online in der e-Yachtrevue nachlesbar), hat Mario Babic, Staatssekretär im kroatischen Ministerium für Seefahrt, seine Ankündigung wahr gemacht, alle gebührenpflichtigen Buchten mit Bojenfeldern zu veröffentlichen. Auf der Internetseite des Ministeriums findet sich seit einiger Zeit ein PDF-Dokument, in dem alle Buchten (irreführender Weise „Ankerplätze“ bezeichnet) taxativ angeführt sind, samt Infos über den Konzessionsgebenden, den Konzessionär, die Höhe der Gebühren, Anzahl der Bojen etc. Die Übersicht umfasste Ende April in der kroatischen Version 45 Buchten bzw. Ankerplätze, in der englischen war man mit dem Übersetzen noch nicht so weit und stand bei 43. Bitte beachten Sie: Mittlerweile umfasst die kroatische Liste nur noch 43 Plätze, da Cres und Valun kürzlich eliminiert wurden; die englische hat mittlerweile 45 (inklusive Cres und Valun). Man erkennt also, dass die kroatischen Behörden die Liste derzeit noch "verfeinern".

Für die Mai-Ausgabe der Printversion wurde die Übersicht (Stand Ende April) übersetzt und aus Platzgründen entschlackt; so fehlen hier die Konzessionsgebenden, in der überwiegenden Zahl sind das die Zupanijas (Gespanschaften, übergeordnete regionale Verwaltungsbehörden), in Ausnahmefällen sind es Hafenämter. Interessanter ist die Liste der Konzessionäre. Man kann also überprüfen, ob der Inkassierende tatsächlich berechtigt ist. Ebenfalls weggelassen wurden Ausstattungsmerkmale („Umweltschutzausrüstung“, „Abfallcontainer“), weil ohnehin sehr unvollständig, sowie die Koordinaten.

Die Story ist online in der Mai-Ausgabe der e-Yachtrevue hier abrufbar (Seite 52).

Das kroatische Originaldokument (Stand 18. 5. 2010) mit allen Koordinaten ist als Excel-Dokument hier direkt downloadbar.

Die englischsprachige Version (Stand 18. 5. 2010) ist als Excel-Dokument hier direkt downloadbar.

Auf so ein Dokument haben die Yachties schon lange gewartet, denn in den letzten Jahren gab es öfter Diskussionen darüber, ob in einer Bucht kassiert werden darf oder nicht. Jetzt scheint alles klar zu sein, denn in einem erklärenden Begleitdokument des Ministeriums, in dem auch die Nachlässe fürs Ankern (ohne Boje) definiert sind, steht folgender (ziemlich wörtlich übersetzter) Satz:

„Auf Ankerplätzen, die nicht in dieser Liste aufscheinen, dürfen keine Gebühren für das Ankern von Booten und Yachten im nautischen Tourismus eingehoben werden.“
Die Yachtrevue hat bei der für die Öffentlichkeit zuständigen Sprecherin des Ministers, Marina Haluzan, telefonisch nachgefragt, ob erstens diese Liste für 2010 vollständig ist und ob wirklich nirgendwo sonst in Buchten kassiert werden darf. Beides hat Haluzan Ende April bestätigt.

Großes Aber: Nicht in dieser Liste angeführt sind so genannte „Häfen“, also alle zu Ortschaften gehörenden Bereiche, wo die Gemeinden selbst kassieren dürfen.
Dies hat das Hafenamt Split (Lucka uprava) bestätigt. Die Hafenämter verfügen über Pläne, in den die Grenzen der Häfen eingezeichnet sind, sie stehen aber nicht im Internet. Wer in diesen Bereichen frei ankert, muss ebenfalls bezahlen, allerdings um 30 bis 50 % weniger als an der Mole. Diese Rabatte sind übrigens in dem oben erwähnten Begleitdokument des Ministeriums angeführt.

Alles klar? Nicht ganz, denn was ein „Hafen“ („Luka“) ist, ist nicht leicht nachvollziehbar. Die Yachtrevue hat schon 2005 über solche „Häfen“ in Süddalmatien berichtet, in denen kassiert werden darf; so gehörten damals Teile der Bucht von Okuklje auf Mljet dazu.

Direkter Link zum Kroatischen Ministerium für Seefahrt, Verkehr und Infrastruktur: www.mmpi.hr.

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