Luxussteuer Sardinien
Sardinien hebt Luxussteuer auf Urlaubs-Yachten ab 14 Metern Länge ein und straft säumige Zahler
Am 11. Mai dieses Jahres wurde sie beschlossen, ab 8. August soll sie per Strafverfügung auch exekutiert werden: Die viel diskutierte Luxussteuer, die die sardische Regionalregierung heuer den Yachties aufgebrummt hat. Sie besagt, dass für Schiffe ab einer Länge von 14 Metern (=46 Fuß) innerhalb von 24 Stunden nach dem Einlaufen in einen Hafen Sardiniens Abgaben zu zahlen sind. Und zwar geschmalzene Abgaben, nach Längen gestaffelt: Eine Yacht zwischen 14 und 16 Metern kommt auf 1.000 Euro, zwischen 16 und 20 Metern sind es 2.000 Euro, und wer mehr als 60 Meter dirigiert, muss 15.000 Euro locker machen; Segelyachten zahlen jeweils die Hälfte. Diese Steuer wird nur von 1. Juni bis 30. September eingehoben, gilt für ein ganzes Jahr, muss aber auch in voller Höhe abgeführt werden, wenn man nur ein einziges Mal Sardinien mit dem Boot besuchen will. Dauerlieger und Regatta-Teilnehmer sind ausgenommen.
Für Privatjets und Ferienhäuser gelten ähnliche Konditionen, Inselgouverneur Renato Soru rechnet mit Mehreinnahmen zwischen 300 und 700 Millionen Dollar pro Jahr. Die Betroffenen beider Seiten sind allerdings alles andere als glücklich über die neue Regelung. „Das ist ein harter Schlag“, kritisierte etwa der Chef des Yachthafens in Porto Rotondo, „damit zerstört man 30 Jahre Arbeit, das ist ein Geschenk an Kroatien und Griechenland!“
Er könnte recht haben: Mehr als 25 Yachten aus Frankreich sagten ihre Ankunft bereits ab, und sogar Bill Gates, der seinen Sommerurlaub auf der 120-Meter-Yacht Octopus seines Freundes Paul Allen verbringen und die Costa Smeralda anlaufen wollte, hat auf Grund der Luxussteuer umdisponiert. Wenn schon die Typen mit einem Aktienvermögen von geschätzten 40 Milliarden Dollar den Schwanz einziehen – gute Nacht, Sardinien …
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