Abstecher in die Vergangenheit

Alle zwei Jahre wird in Stari Grad auf der Insel Hvar ein mehrtägiges Event organisiert, bei dem segelnde Oldtimer im Mittelpunkt stehen. Heuer soll es zum vierten Mal stattfinden

Abstecher in die Vergangenheit

Stari Grad muss man lieben. Die älteste Stadt Kroatiens schmiegt sich an der Westseite der Insel Hvar in den Scheitelpunkt einer von Kieferwäldern und Olivenhainen umsäumten Bucht, die tief in fruchtbares Land schneidet. Ein frei stehender Glockenturm, der zur Kirche des heiligen Stephan gehört, fängt den ersten Blick, wunderschöne alte Steinhäuser und malerische Plätze mit aufwendiger Pflasterung lassen Geschichte lebendig werden, ein Schlösschen aus dem 15. Jahrhundert verströmt romantisches Flair. Schon die alten Seefahrer liefen Stari Grad aufgrund seiner geschützten Lage nur zu gerne an und daran hat sich bis heute nichts geändert. Am neuen Nordkai gibt es Liegeplätze mit Murings, Strom und Wasser, von dort spaziert man gemütlich in die Altstadt mit ihren einladenden Lokalen und Läden. Hier lässt es sich auch länger aushalten.
Heuer im Herbst gibt es einen zusätzlichen guten Grund, warum man Stari Grad einen Besuch abstatten sollte: Von 16. bis 19. September geht hier zum vierten Mal das Festival Dani u Vali über die Bühne (englischer Titel: Days in the bay). Es stellt das maritime Erbe des Landes in den Mittelpunkt und wurde anlässlich des 1.400-Jahr-Jubiläums der Stadt erstmals organisiert; seither findet es alle zwei Jahre statt.

Bei der letzten Auflage 2019 versammelten sich rund 50 traditionelle Holzboote in der Bucht; das älteste hatte gezählte 126 Jahre auf dem Buckel. Die Teilnehmer kamen aus ganz Kroatien, einige sogar aus Montenegro, die größeren Schiffe reisten auf eigenem Kiel an, die kleineren über die Straße. Zu sehen war die ganze Bandbreite lokaler Bootsbaukunst. Stabile, mit Lateinersegeln versehene Gajetas, die einst dem Warentransport dienten, Falkusˇas, die vor allem als Fischerboote eingesetzt wurden, Batanas genannte Flachbodenboote, elegante Braceras, massige Trabakel, wendige Leuts und stolze Galeonen verwandelten den Hafen für vier Tage in ein spektakuläres nautisches Freiluftmuseum. Auf dem Programm standen Wettfahrten und Schauläufe, an Land hielten die Veranstalter das Publikum mit diversen Ausstellungen und Aktivitäten bei Laune. Jeden Abend wurde eine Bühne professionell bespielt, wobei das Spektrum des Gebotenen von Opernarien über Pop und Rock bis zu typisch dalmatinischen Klapa-Gesängen reichte. Höhepunkt des Festivals stellte der nächtliche „Tanz der Segel“ dar, bei dem sich die Schiffe zu Lichtshow und Feuerwerk im Rhythmus der Musik über das Wasser drehten. Holzboot und Donauwalzer – eine außergewöhnliche, aber durchaus reizvolle Kombi, für die es sich lohnt, einen Stopp in Stari Grad einzuplanen.

Weitere Artikel aus diesem Ressort

Ressort News Reviere & Charter
Nummer 1. Kroatien ist nach wie vor das Lieblingsrevier der heimischen Yachties. Die Preisgestaltung in der Gastronomie war im Vorjahr ein Thema, wer übertrieben hat, wurde von den Gästen abgestraft

Panoramablick

Charterurlaub. Worauf man bei der Törnplanung achten soll, wie sich der Markt nach der Pandemie verändert ...

Ressort News Reviere & Charter

Wunschkonzert und Ponyhof

Ausprobiert. Wer sich im Urlaub unbeschwert und komfortabel dem sportlichen Segeln widmen möchte, ist im ...

Ressort News Reviere & Charter

Jeder Zentimeter zählt

Wasserstand. Massive Niederschläge haben den Pegel am Neusiedler See wieder steigen lassen, soll das ...

Ressort News Reviere & Charter

Bitte zu Tisch!

Gaumenfreuden. Bei wem schmeckt es heuer besonders gut, wo hat die nächste Generation oder ein neuer Chef ...

Ressort News Reviere & Charter
PDF-Download

Punktgenau getroffen

An der Westküste der Insel Rhodos hat ein ambitionierter junger Deutscher eine Station für Kiter, ...

Ressort News Reviere & Charter

Gekonnter Einkehrschwung

Kroatien-Spezialist Thomas Schedina, der die lokale Gastro-Szene so gut wie kaum ein anderer kennt, teilt ...