Am Samstag war Siegerehrung, und wir waren etwas überrascht. Trotz aller Handicap Regeln zählt in Italien, wer als erste im Ziel ist denn über den Handicap Sieg bei Langstreckenregatten entscheidet halt vielfach der Wind wenn die führenden schon im Ziel sind. Überrascht deshalb weil wir als Letzte auf die Bühne gerufen wurden und uns plötzlich bewusst wurde, dass wir die eigentlichen Sieger des Rennens waren. Pokale, Teller, Champagner Super Magunm Flaschen und ein Bootsherd waren die Preise die wir mit nach Hause nehmen durften.

Hervorheben möchte ich auch die Leistung meines Segelpartners Christof, der die seglerische Intesität mitgetragen hat und vollen Einsatz gebracht hat. Besonders gefreut hat mich, als er die direkte Konkurrenz BOXX überholt hat als ich schlief.

Den Erfolg schreiben wir jedoch nicht nur uns zu, die Ehre gebührt auch anderen:

Zuallererste Jure Jerman vom Slowenischen Wetterdienst, der uns und die Class40 \u00A0BOXX mit Aladin Grib Daten und ECMWF Wettermodellen versorgt hat. Ohne diese Daten und einige Gesprächen mit Jure (mit dem ich seit vier Jahren zusammenarbeite) um die Modelle auch in der Adria besser interpretieren zu können wäre der Vorsprung bei den Tremiti Inseln nicht möglich gewesen. Das Verständnis dieser Modelle in unterschiedlichen Wettersituationen der Adria ist komplex und erfordert Wissen, das nur die haben, die die Modelle entwicklen - und Jure tut genau das (im Winter planen wir ein Austrian Sailing Academy Seminar mit Jure genau zu diesem Thema für alle Adria Segler/innen, Navigator/innen und Skipper/innen).

Instrumentensystem: Seit vier Wochen haben wir an Bord ein Elektronik System von Sailmon (www.sailmon.com) installiert. Das System filtert aus den Rohdaten der Windsensoren die Mastbewegungen heraus und liefert "echte" Winddaten und keine Phantasiewerte. Das Display ist das einzige, das im Tag gegen die Sonne lesbar bleibt und bei Nacht nicht blendet und das bei geringerem Stromverbrauch als übliche Maxidisplays. Der B&G Autopilot hat Wunder geleistet: Bei Müdigkeit die jede Konzentration umnöglich macht segelt der "Helmi" genau nach scheinbarem Windwinkel und als Segler kann ich mit darauf konzentrieren, mit den Segeln auf jede kleine Windgeschwindigkeitsänderung zu reagieren. Mit der Fernbedienung des Autopiloten ändere ich enstprechend der Windänderung den Winkel und erziele in der Nacht eine Bootsleistung die zweihand nicht möglich wäre wenn einer von uns steuern würde.

Den Vorsprung nach Tremiti konnten wir mit einem Gennaker ausbauen, der das Boot unheimlich auf Schiene hält, nach vorne zieht und auch bei 28kn Wind (obwohl das Limit 23kn wäre) noch handhabbar bleibt. Das Konzept habe ich meinem Segeldesigner Jeremy Elliott vorgegeben, dessen Design hat North in ein Segel umgesetzt. Inzwischen haben wir schon die Weiterentwicklung dieses Segels bestellt.

Was wir für nächstes Jahr verändern: Den Code 5 Gennaker gegen einen IRC Code 0 austauschen. Ein Profilvorstag und ein zweites Genuafall montieren und eine Leichtwindgenua hinzufügen. Wir hatten eindeutig Schwächen gegen die anderen Boote bei Leichtwind.

Der weitere Regattaplan ist noch in Arbeit, aktuelle Berichte auch in Zukunft hier bei der Yachtrevue.

Wer Lust bekommen hat Class40 (oder Seascape oder TOD) einmal selbst auszuprobieren: 9., 10. Juli Segelwelt.at Testevent in Portoroz.