Ein rassiger Start

21-11-2011 Montag 1700z

220 Schiffe sind beeindrucken, vor allem wenn ich mir vor Augen halte,
dass die ARC fuer 90% der Teilnehmer eine reine
Fahrtensegelveranstaltung ist, und keine Regatta. Barcolana und Round
the Island Race ziehen die zehnfachen Teilnehmeran, die Laenge der
Barcolana ist aber nur etwa 0.63% der ARC.
Die Schiffe wurden in drei Gruppen losgelassen, Katamaran und sehr
grosse Yachten (Rothmans, Med "mad"Spirit"...) dann die kleinen Racer
und zum Schluss das Hauptfeld der Fahrtenyachten. Unter Gennaker holten
wir bald die Fahrtenkatamarane ein und halsten Richtung Kueste um die
Verstaerkung am Flughafen mitzunehmen. Erst waren wir nicht sicher, ob
sie ueberhaupt existiert, dann war das Geblaese sehr zuverlaessig. In
Gleitfahrt ging es Richtung Kueste, halsen oder Spi wechseln war die
Frage, wir halsten. Als Auftakt ueber den Atlantik eine Starkwindhalse
mit neuem Gennaker, rassig, rassig. Danach gings allerdings 30 Grad
tiefer weiter und die Konkurrenz war bald hinter dem Horizont. Einzig
ein 50 fuss Renn Trimaran war in unserer Gegend.

Dass der Wind nicht so bleiben wuerde wussten wir, die grosse Frage war,
wie weit im Sueden koennen wir die Leewirbel der Kanaren kreuzen. Jure,
unser Meteorologe, meinte dass 20 Meilen reichen wuerden, ich war
skeptisch und erhoehte auf 30. Wir kamen mit einem blauen Auge durch.
100Grad winddreher, Flauten und Kabbelwelle kosteten Nerven.
Genervt hat auch die Elektronik. Die Windanzeige war ploetzlich um 100
Grad falsch, Iridium und Moxa liessen keine Kommunikation zu, das neue
Barometer zaehlte nur von 900 bis 1100 um gleich wieder von vorne zu
beginnen. Komliziert wurde die Fehlersuche, da ich am Tag vor der
Abfahrt das Sailmon System mit neuer Software gewartet hatte und das
Barometer an den Segelcomputer angeschlossen hatte. Der wahre Grund lag
aber vermutlich beim Mastkabel der Windmessanlage. Beim Genuabergen nach
dem Start klemmte das Genuafall, wir vermuten, dass dabei das Mastkabel
beschaedigt wurde. Masteinheit abschliessen und alles ging wieder,
kostete aber Nerven und Zeit.
Gespannt warteten wir auf unseren ersten Positionsreport, Ergebnis
zufriedenstellend. Der Renntri ist etwa gleichauf, der Rest hinter uns.
Das werden wir wahrscheinlich nicht gegen die Grossen halten koennen,
ist aber zumindest ein guter Anfang.
Unser neues Grossegel ist eine Weiterentwicklung eines Segels von 2009,
etwas flacher und noch mehr ausgestellt im Top. Sieht gut aus, muss sich
aber noch bewaehren. Den A2 haben wir heute Nacht gebadet, das Fall hat
sich bei den Spruengen in der Kabbelwelle offensichtlich
durchgescheuert. Spi schadenfrei geborgen, gleich den A6 gesetzt, der
hat auch ganz gut gepasst, Ersatzfall eingezogen und ein paar Stunden
spaeter den A2 bei leichterem Wind wieder gesetzt. Das Fall habe ich nun
mit Dyneema Mantel besser geschuetzt.

Bitte an die Yachtrevue Crew: Wie stehts beim Volvo? Wer hat Class40 und
Open60 beim TJV gewonnen.

gruesse von
2644N01855W
Andreas

Weitere Artikel aus diesem Ressort

Ressort Hanakamps Class-40-Blog

Vaquita am Weg nach Europa

Ressort Hanakamps Class-40-Blog
Christof steuert Vaquita ins Ziel des Transat Jacque Vabre 2013

Transat Jacques Vabre Round Up

Ressort Hanakamps Class-40-Blog

Kurz vor dem Ziel

Ressort Hanakamps Class-40-Blog

Sonnuntergangsstimmung

Ressort Hanakamps Class-40-Blog

Noch 728 Meilen

Ressort Hanakamps Class-40-Blog

Holz lebt!