Taeglich gruesst das Murmeltier

Nun ist es so weit, heute gleicht dem gestern, dem Vorgestern und voraussichtlich dem morgen, (aber nicht dem uebermorgen, hihi...(hoffentlich)). Geniales Passatsegeln, die Meilen rasseln nur so herunter, schon unter 500, nur mehr eine Cinquecento dann sollte Saint Lucia auftauchen. Schon mit Uli Meixner Kontakt gehabt, aber er verfolgt seit dem Start unsere Fahrt.

Wenn die Wellen steil werden, rasen wir in das Tal um denn Wasserkaskaden aufzuwerfen und das Boot mit einem Wasserschleier zuzudecken. Ist zwar schoen anzusehen, aber an Bord ist es extrem feucht, dazu hohe Temperaturen, die durch Stromerzeugen mit der Maschine und Wasserkochen fuer die Trockennahrung noch steigt. Einige leiden wieder unter "Spotty Botty", jenen roten, schmerzenden Punkten am Allerwertesten. Trocknen in der Sonne und dann Skinoren Creme drauf ist zuminest ein Versuch dem Ungemach Herr zu werden.
Leider ist der Kurs nahezu Vorwind nach Saint Lucia, ein Kurs den ein Gennakerboot nur langsam fahren kann. Wir muessen daher abkreuzen und versuchen mit den kleinen Winddrehern eben kleine Geschaefte zu machen und den laengeren Weg durch hoehere Geschwindigkeit wettzumachen.
Letztes Jahr hat uns, als wir schon im Ziel waren, eine First 47 ueberholt, die bei unserer Zielankunft noch mehrere hundert Meilen von Saint Lucia entfernt war. Wenig in den Segesport Ivolvierte, verstehen natuerlich nicht wie das geht, ist auch wirklich kompliziert. Bei Regatten mit Handicapwertung bekommt jedes Boot aufgrund seiner Merkmale einen Handicapfaktor (sehr beliebtes Diskussionsthema nach dem Segeln in den Bars weil man damit immer gut rechtfertigen kann, der eigentliche moralische Sieger zu sein). Gedacht ist es so, dass aehnliche Boote mit aehnlichem Handicap gegeneinander segeln und die kleinen Unterschiede der Boote mit Hilfe das Handicapfaktors ausgeglichen werden. Die Realitaet ist leider, dass extrem unterschiedliche Boote mit sehr grossem Handicapunterschied gegeneinder losgelassen werden. Das bei der ARC verwendete Handicapsystem heisst IRC und ist fuer Yachten mit moderater Verdraengung und Stabilitaet ausgelegt. Class40 Yachten werden von diesem System mit einem Rating bedacht, das sonst um 50% groessere Yachten bekommen. Trotzdem gelingt es manchmal dieses extrem unguenstige Handicap zu ersegeln. Bei der Cinquecento konnten wir nur deshalb gewinnen, weil wir die Wetterentwicklung als Einzige richtig erfasst hatten und dadurch bei der Wendemarke einen Vorsprung ersegeln und bis ins Ziel ausbauen konnten. Beim Middle Sea Race dominierten wir zwar bei den Class40, hatten aber nach IRC erwartungsgemaess keine Chance gegen die grosse Flotte IRC optimierter Yachten. Bei der ARC dieses Jahr konnten wir durch das Routing in den ersten Tagen einen guten Vorsprung heraussegeln, haben den aber wieder eingebuesst als wir im leichten Wind nach Sueden mussten und Yachten 300nm hinter uns mit frischem Wind herankamen. Die letzten 4 Tage segelten wir Vaquita am
Limit und wir hoffen in 40 Stunden im Ziel zu sein, hoffentlich in Fuehrung liegend. Dann wird die Windentwicklung eventuell einen Einflauss haben, wie das Resultat endgueltig aussehen wird, sowohl in die eine, wie auch die andere Richtung.
gr
Andreas

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