Wahnsinns 36 Stunden

Dugi Otok am Weg hinunter: die ersten Schiffe fahren direkten Kurs,
meine Wetterdaten legen das nicht nahe. Strategie oder Taktik, bei den
Gegnern bleiben oder nur auf die Windvorhersage achten (und das in der
Adria). Trotzdem entschliessen wir uns den Daten zu vertrauen und segeln
nahe an Dugi Otok heran. Die naechste Nacht ist langsam, einen
veritablen Parkplatz haben wir auch besucht und in der Frueh kein Schiff
zu sehen, Raetselraten. Beim Runden von Tremiti ist es klar, wir liegen
an zweiter Stelle, nur ein Volvo 79, E1 vor uns. Den kurzen am Wind Kurs
ueberstehen wir bei auffrischendem Wind ungerefft, dann heisst es
abfallen und die Class40 wacht erstmals in dieser Regatta auf Die
Geschwindigkeit steigt, erst ueber 10 kn dann klettert sie unaufhaltsam
auf 15 unter Genua und Gross und unter dem grossen A2 auf anhaltende
Gleitfahrten mit 18kn. Mehrere Boen mit 28kn Wind und mit dem Bug
durchbohrte Wellen lassen uns auf den kleineren A6 Gennaker wechseln,
dann auch ein Reff einlegen. Wahnsinns segeln, Wellen rauf und runter,
der Bug hoch heraus, Wasser ueberall.

In der Nacht naehern wir uns wieder Dugi Otok an, der Wind wird leicht
und dreht. Ueberall Wetterleuchten, ich hoffe wir kommen durch ohne Gewitter.
Irrtum, bei Veli Rat sind wir mitten drin, ueberall blitzt es, dazwischen kurz
pechschwarz und stroemender Regen. Wind von ueberall, dazwischen Flaute
und das fuer Stunden. Die Konkurrenz hat noch Wind und weiss dass wir
stehen, irgendwie hier rauskommen. Die Muedigkeit ist inzwischen
ueberwaeltigend. In der Morgendaemmerung legt sich Christof hin, ich
segle wie in Trance Richtung Losinj, nicke immer wieder ein und schrecke
auf um die Segel nachzutrimmen. Zeitweise faehrt der Autopilot, dann
wieder ich und steuere auch im Doesen. Dann wieder Winddreher mit 70
Grad bis sich bei Sonnenaufgang der Wind stabilisiert und der A2
Gennaker wieder zum Einsatz kommt. Jetzt nehmen wir den Booten hinter
uns wieder Meilen ab, alles an Bord ist bestens.
Inzwischen haben wir Rovinj querab und mit etwas Gluek bleibt der Wind
bis ins Ziel. Den Zweiten gesegelten Platz wollen wir nicht mehr abgeben,
das Wetter wird ueber das IRC Resultat entscheiden.

gr
Andreas

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